Viele Glaubenssätze, die sich im Zuge dem Mamaseins hartnäckig immer wieder in die Gedanken schleichen, beginnen mit: „Ich bin eine gute Mutter, wenn… „.
Das Problem an diesen Sätzen ist:
Es gibt keine Definition von „gute Mutter“ weder allgemein noch individuell. Schon gar nicht festmachen kann man das an irgendwelchen Merkmalen wie Zeit, Geld oder frisch gekochten Biomahlzeiten.
Es macht uns nur das Leben schwer uns immer wieder zu messen und zu vergleichen.
Ich bin Mama und ich mache das so, wie ich es kann und für richtig halte. Natürlich kann ich mich ändern, weiterentwickeln und lernen. Aber ich würde doch auch nicht auf die Idee kommen, nach der Erkenntnis: „Jo, eigentlich so einen Marathon laufen. Das wärs. Dann bin ich ein gesünderer Mensch.“, von mir zu erwarten, dass ich das am nächsten Tag dann auch kann (Anm. für mich sind 5km schon ganz passabel). Ich würde auch nicht erwarten, dass ich dann gesünder bin. Was heißt denn gesünder genau? Irgendwie ist beim Marathon klar, dass das Training und Zeit braucht.
Ich brauche als Elternteil auch Zeit um in diese Rolle immer weiter hinein zu wachsen. Die Idealbilder vom Elternsein treffen auf Realität, Alltag und Geschichten aus der eigenen Kindheit. Der innere Konflikt zwischen wie wie ich sein will und wie ich tatsächlich bin, beschäftigt mich. Ich lese einen Artikel, rede mich einer Freundin, beobachte andere Eltern im Park. Mein Kind verändert sich permanent. Ich bin eigentlich im Dauertraining.
Wenn dann auch noch die innere Kritikerin zu Wort kommt …
… atme ich tief durch, lass ich mir Zeit und beobachte.
In diesen Momenten streng zu mir zu sein, bringt gar nichts. Bevor ich mich in Bezug auf mein Kind ändern kann, muss ich mein Verhalten zu mir ändern.
Zum Beispiel:
- Ich will liebevoller und verständnisvoller sein? Ich fange bei mir an.
- Ich war ungeduldig mit meiner Tochter? Ich fange bei mir an.
- Ich habe ihr keine Zeit gelassen, die Welt zu entdecken? Ich fange bei mir an.
- Ich habe ihr nicht zugehört und weiß eh schon was jetzt kommt? Ich fange bei mir an.
Zusätzlich frage ich mich auch, für wen ich mich denn ändern will? Welchem Idealbild laufe ich hinterher? Wem will ich genügen? Was braucht denn mein Kind wirklich? Was brauche ich wirklich?
Wir sind alle hier um Erfahrungen zu machen, auch unsere Kinder. Ich kann sie nicht vor allem beschützen und ich will es auch nicht. Ein Teil ihres Lebens sind eben auch die Erfahrungen, die sie mit mir und ihrem Vater macht. Genauso sind die Erfahrungen, die ich mir ihr mache ein Teil meines Lebens. Ich fange bei mir an. Welch Geschenk.
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[…] Eltern werden verändert alles, auch vor allem die Partnerschaft. Wo früher Ich und Du ausreichend war, ist da auf einmal ein kleiner Mensch, dem man immer und jederzeit gerecht werden will. Die Ansprüche ans Elternsein sind hoch, man will alles richtig machen. […]
[…] Eltern werden verändert alles, auch vor allem die Partnerschaft. Wo früher Ich und Du ausreichend war, ist da auf einmal ein kleiner Mensch, dem man immer und jederzeit gerecht werden will. Die Ansprüche ans Elternsein sind hoch, man will alles richtig machen. […]