Es gibt ja immer wieder so Thementrends, die dann in den sozialen Medien und auch in den Blogs die Runde machen. Diese Themen werden dann besonders viel gelesen und diskutiert, scheinen also einen „Nerv“ zu treffen. Auch bei mir.
Ein Thema das mich in den letzten Wochen immer wieder erwischt hat ist das Thema unbezahlte Hausarbeit und Kinderbetreuung, die statistisch betrachtet immer noch mehrheitlich von Frauen geleistet wird (siehe auch europeanfamilies.co) Das Thema ist nicht ganz neu für mich, habe ich es ja auch schon in „Mädchen, Mama oder Mannsweib“angesprochen.
Unsichtbare Arbeit
Neu für mich war der Aspekt der unsichtbaren Arbeit im Zusammenhang mit dem Familienleben, also wer trägt mehrheitlich die Verantwortung, dass die Kinder genügend zum Anziehen haben, das Turnsackerl gewaschen und gepackt ist oder verschickt die Einladungen zum Kindergeburtstagsfest? Jochen König schreibt dazu unter der Überschrift Feministische Vaterschaft?!: „Wenn über die Beteiligung von Vätern geschrieben wird, geht es meist um offensichtlichere Aufgaben wie das Wechseln von Windeln oder das Abholen aus der Kita. Über andere Arbeiten wird weniger gesprochen. Einige Familien versuchen, die nach außen sichtbaren Aufgaben, mehr oder weniger gerecht aufzuteilen. Bei genauerem Hinsehen und Nachfragen wird deutlich, dass die unsichtbaren Arbeiten dennoch fast immer ausschließlich an der Mutter hängen bleiben. In einer Auseinandersetzung um feministische Vaterschaft muss deshalb auch über „unsichtbare Arbeit“ gesprochen werden.
So weit so gut, denke ich mir. Das ist auch mein Eindruck. Nun zu mir, warum trifft das nun meinen „Nerv“?
Klar im ersten Moment regt mich diese „Ungerechtigkeit“ auch auf, weil es eben auch um mehr geht als nur die stinkenden Socken. Gleichzeitig bin ich allergisch auf jegliches Opferdenken, also die Umstände/Gesellschaft/die Männer sind schuld an ALLEM und deswegen bin ich arm und mach nichts außer grantige Artikel schreiben.
Halbe-Halbe macht glücklich, oder?
Ich denke mir, wie will ich es haben in meiner Welt und in meiner Partnerschaft? Was sind denn meine Bedürfnisse? Was will mein Partner?
Und je mehr ich über die obigen Fragen nachdenke umso klarer wird mir, ich will gar kein Halbe-Halbe. Denn Halbe-Halbe ist eine Illusion und vielleicht ein Anfang, über den ich schon lange hinweg bin.
Verantwortung
Ich bin verantwortlich für mich und für mein Kind. Mein Partner ist verantwortlich für sich und für sein Kind. Also teilen wir uns die Verantwortung für unser Kind. Das ist kompliziert. Im Berufsleben würde man sagen, mach das ja nicht, die Verantwortung kann nur Einer haben. Geteilte Verantwortung heißt, Missverständnisse und unterschiedliche Herangehensweisen prallen aufeinander und Entscheidungen können nicht alleine getroffen werden, das alles bedeutet es ist mehr Abstimmung notwendig und es muss auch der eine oder andere Konflikt ausgetragen werden. Klar muss man sich in einer Partnerschaft ohne Kind auch abstimmen und kommunizieren, aber der Level an Komplexität steigt in die Profiliga mit Kind.
Damit diese Teilung der Verantwortung „fair“ sein kann muss auch jeder bereit sein, einen Teil zu übernehmen, bzw eben auch nicht zu übernehmen. Ich muss meinen Partner auch lassen. Ich darf als Frau nicht annehmen, dass der Partner gerne Verantwortung übernimmt, wenn ich ihm gleichzeitig das Gefühl gebe er macht es eh nicht richtig. Als Mann darf ich mir halt auch nicht denken, ach das wird meine Partnerin schon machen, ich schau da einfach mal nicht so genau hin. Natürlich gilt das auch vice versa.
Man darf sich auch nicht an dem romantischen Glauben festhalten, dass Verantwortung, sich wortlos und harmonisch einfach teilt. Meiner Erfahrung nach braucht es viel Kommunikation und auch viel Wissen über die eigenen Bedürfnisse. ICH, DU und unser KIND, das sind 300% Bedürfnisse über die man sprechen muss – das ist weit mehr als Halbe-Halbe beim Geschirrspüler.
Verständnis
Und gibts ja noch die Dinge, die man auch nicht teilen kann oder es macht keinen Sinn sie zu teilen. Ich bin diejenige, die gebären und stillen wird. Das kann mir mein Partner nicht abnehmen. Er wird andere Aufgaben haben, Dinge, die ich dann nicht machen kann.
Es geht also auch viel um Verständnis und dem Versprechen, dass jeder sein Bestes gibt, damit es allen besser geht. Kinder geht es hauptsächlich darum Spaß zu haben und dass kann man wirklich von ihnen (wieder) lernen.
Vertrauen
Wenn ich so schreibe, merke ich, ich will noch viel mehr ausprobieren welche „Rollenaufteilung“ uns am meisten Spass und Freude bringt – was passt denn genau zu uns individuell? Vielleicht gibt es auch Phasen in denen der eine Mal mehr zu Hause machen kann und dann wieder der Andere? Vielleicht brauchen die Kinder auch zu unterschiedlichen Zeiten andere Qualitäten von jedem von uns oder auch von Außen? Warum denn alles jetzt entscheiden, wenn es doch einen gemeinsamen Weg gibt. Was nutzt die Unzufriedenheit?
Als Tipp: Wenn möglich nutzt als Paar jeden „Rollentausch“ den ihr kriegen könnt. Die andere Seite zu sehen ist eine großartige Erfahrung und bringt ganz viele Erkenntnisse und Verständnis.
© picture by pixabay.com
Anfangs dachte ich auch wir machen das 50 – 50. und immer ersten Lebensjahr ist mir klar geworden, dass das nicht geht. Klar könnte ich abpumpen, auswertschlafen, arbeiten gehen usw. Und ich merkte ich will das nicht. Ich will das meine Tochter bei mir am Busen trinkt, weil ich eben die Mama bin.
In letzter Zeit beobachte ich zwei Schwäne und da sitzt Siegfried den Eier und brütet. Das macht nie das Männchen. Bei denen ist es so klar und ich merke wie mich das entspannt, wenn ich meins einfach mache ohne an 50-50 zu denken.
Und was ist dann, wenn ich nicht mehr Stille?
Dann geht doch 50-50. oder? Gestern haben wir den zweiten Geburtstag unserer Tochter gefeiert und ja ich habe die Einladung verschickt und ich merkte wie viel ich dafür planen wollte, er machte da nicht so viel daraus. Ja klar will der dann auch nicht seine 50 übernehmen, wenn ich eh schon alles in meinem Kopf geplant hab. Und somit habe ich das Planen diesmal sein lassen und geschaut was passiert… Wow es war ein Raum den wir gemeinsam gestaltetet, ich kann nicht sagen ob 50-50. und das ist auch egal, weil wir hatten alle Spaß und waren entspannt.
Immer wieder mal lassen.
Ich merke, dass ich sehr für den Papa mitdenke. Und dann denk ich ihr, na der hat jetzt aber auf die Windel vergessen. Ich sag mal nix und schau, er findet seinen Weg ohne Windel. So auch mit demTurnsackerl. Was passiert, wenn es nicht frisch gefüllt ist.
Ich merke bei mir, dass diese unsichtbare Arbeit viel aus dem perfekte Mama und Hausfrau sein passiert. Wenn ich die Sachen mer sein lasse, dann hat er seinen Raum um den Dingen nachzukommen oder eben selbst die Tochter. Wenn die Turnsachen stinken wird sie sich selbst frisches nehmen… Vielleicht… Aber was ist wenn sie das nicht macht und dann die Lehrerin auf uns zukommt und fraget “ die Turnsachen ihrer Tochter stinken aber schon… Wechseln Sie sie nicht?“
Wie viel passiert aus meiner Angst heraus keine gute Mutter zu sein?
Wie viel Raum lasse ich, damit die unsichtbare Arbeit Raum für andere bekommt?
Wir sind zB für uns draufgekommen, durch viel reden, dass wir den Haushalt uns nicht 50-50 aufteilen und doch passiert es einfach. Nach viel reden und herausfinden was jede/ r von uns braucht, damit wird die Dinge einfach erledigen die zu erledigen sind.
So tut einer die Wäsche in die Waschmaschine und der ander hängt sie auf. Oder eben auch die andere.
Comitment zum Haushalt und wie wird für uns brauchen.
So und jetzt ist genug
Lg
Kathrin
„Halbe.Halbe“ Die Augaben teilen in Halbe ich und die andere du klingt mühsam Es unterstellt, dass die Arbeit keinem einen Spaß macht. Nu sehr erschöpfte menschen oder sonst wie durch Arbeit schwer bestrafte menschen können so empfinden. Arbeit kann auch Spaß machen… wenn jeder seinTempo, seine Zeit selbst wählen kann. Und wie er sie etwas macht. Wenn jder jede seine Kreativität einbringen kann. Freilich ist die Voraussetzung dafür, dass jeder jede über genügend Zeit verfügen kann. Freude an der Arbeit schließt das „Recht auf Faulheuit“ mit ein. Stress geplagte Menchen haben auch Probleme mit der Freude an der Arbeit. Wenn jede jeder das tut was sie er gerne tut, ist nur mehr strittig was keine keiner gerne tut. Da brauchts dann Kommunikation Die moralische Keule du bist faul etc ist gar nicht hilfreich Position beziehen ohne schlechtes Gewissen. Dieses stört nur. Aber mit unserer Moralzuschüttung in der erfahrenen Erziehung ist es mitunter die schwerste Aufgabe und Disziplin, das schlechte Gewissen sowohl in einen machen als auch nicht in seine Falle zu tappen, ganz ohne sie auszukommen, sie außen vor zu lassen. Ich will jetzt nicht, ich täte gerne … ich übernehm das . Kannst du dir vorstellen, das zu übernehmen?…Mit Poisition beziehen meine ich immer seine Gefühl das man mit einer Aufgabe hat einzubringen und zu kommmunizieren. Moralisten werden trotzdem Probleme damit haben, aber den anderen hilft in der Regel diese Art der Mitteilung. Einen politischen Einschub. Im unterentwickleten Afrika hatte sich bis vor etwa 50 Jahren das bürgerliche Eigentum an den Produktionsmitteln noch ncit auf dem Lande durchgesetzt. Dorfwirtschaft. Gemeindewirtschaft. Das Land wurde jedes Jahr neu verteilt. Das meiste bleib unverändert, aber Todesfälle und Geburten brachten Veränderungen die zu anpassungen führten. Mehr Grund die eine Familie, weniger Grund für die andere. Die fleißenden Grundgenzen ermöglichen eine Gefühl für das Gesamtinteresse im Dorf. Das Dorf als sozialer Organismus. Man baute dem jungen Paar gemeinsam ein Haus. Man half sich einnander bei Krankheit ETC: :: UND AUCH BEI DER Kindererziehung. Die Kinder waren die Kinder aller, sobald sie laufen konnten. Die Alten übernahmen die Kinder, wenn die Eltern auf das Feld gingen. Die Alten unterhielten die Kinder, wenn sie neugierig wurden, Neugierig auf… und zuhören konnten was die Alten denn so alles zu sagen haben. Kinder gingen ganz nach ihren Bedürfnissen zur schmusenden Amentante oder zum dichtenden Erzählonkel. Das erleichtert die Aufzucht der Kinder ganz ungemein. Was ich damit sagen will. Es ist sozial ungünstig, wenn nicht gar unnatürlich, was die bürgerliche Gesellschaft uns den Kinder kriegenden und sie aufziehenden menschen abverlangt. In der Gesellschaft des Privateigentums an den Produktionsmitteln. Privatisierung. Alles was kostet bleibt an uns hängen. Alles was Gewinn bringt wird monopolistisch verteidigt. Auch der Staat hilft dabei mit. Die Lohnarbeiter vollbringen die „Drecksarbeit“ der Gesellschaft. Die unrentable Arbeit. Die wertschöpfende Arbeit kassieren die Eigentümer an der PM ab. Kinderaufzucht ist eine lausige Arbeit. Das Kapital will davon nichts wissen. Die durch Llohnarbeit ermüdeten Arbeiter haben die lausige Aufzuchtsarbeit zu erledigen. Unentgolten. Sie bringt nichts Sie kostet. Daher bleibt sie bei der Lohnarbeiterklasse hängen. Das ist keine gute Rahmenbedingung für die Eltern und noch weniger für die Kinder. Die soziale Isolierung.Privateigentum. Kinder Privateigentum. Aufzuchtsaufgaben Privataufgabe. Eigentlich ein sozialer Albtraum. Auch in Afrika hat er Einzug gehalten. Sie erschwern den Eltern und den Kindern das Aufziehen und das Heranwachsen. Die Überforderung ist konstitutiv. Die Unterversorgung ist systemisch. Gruß! Flo,
[…] Ist bei euch alles Halbe-Halbe aufgeteilt. Oder wie sagt man: fair? Das ist jetzt eine Frage der Definition, oder? Wie verteilt man die Hausarbeit, Familienarbeit und sonst alles eigentlich fair? Und will man das eigentlich? Ganz abgesehen davon, ob es überhaupt geht? Julia bringt es auf den Punk. […]
[…] muss man sich Gedanken machen, wie man die Rollen aufteilen möchte. Männer wollen Väter sein. Mütter wollen Frauen bleiben. Dazwischen ist viel Raum für […]