Elternsein kann anstrengend sein und zermürbend. Manchmal scheint es mir so, als ob nichts so klappen will wie ich es möchte.
Das Kind will nicht schlafen, wenn ich müde bin. Das Kind will nicht essen, wenn ich glaube, dass es hungrig ist. Das Kind will sich nicht anziehen, obwohl es doch eben noch in den Park wollte. Ach ja und es gab da ja auch mal so eine Phase, da war wickeln das Allerschlimmste.
Es gibt also so im Laufe des Tages echt viele Momente, in denen mir vor Augen geführt wird (eher ich mir vor Augen führe), dass ich – hart ausgedrückt – versage. Eben erfolglos bin.
Nicht mit mir! So will ich nicht leben.
Also: Mein neuestes Experiment ist es mir, im Leben mit meinen Kleinen, ganz bewusst Erfolgserlebnisse zu verschaffen. Dabei bin ich nicht wertend. Ich nehme alle.
Erfolgserlebnisse einladen
Zunächst habe ich mir überlegt welche Erfolgserlebnisse kann ich denn schnell einladen. Was sind Dinge, die schon fast klappen und was fehlt denn noch?
Muss ich meine Kinder zum Beispiel jetzt ins Bett bringen oder kann ich noch warten, bis sie wirklich müde sind? Muss meine Tochter unbedingt jetzt essen, oder kann ich ihr auch was mitnehmen für später? Kann ich durch Ankündigung das Heimgehen etwas entspannter gestalten?
Wichtig ist, dass ich mir leichte Ziele setze, sozusagen die Quick-Wins abräume. Denn es geht ja ums erfolgreich sein. Wenn ich jetzt zum Beispiel von heute auf morgen von meiner Tochter erwarten würde, dass sie ohne Einschlafbegleiten einschläft, wäre das ein absolutes Desaster und würde mich nur deprimieren. Lieber schau ich drauf, dass wir die Einschlafzeit gut gemeinsam gestalten und ich die Zeit bis beide schlafen für mich nutze (zum Beispiel mir neue Beiträge überlege oder meditiere).
Erfolgserlebnisse kultivieren
Alles was bereits gut läuft hole ich immer wieder in den Fokus. Auch wenn es vielleicht banal erscheint und ich mir denke, ach was, das ist doch selbstverständlich. Nein, ist es nicht! Es kann auch anders gehen. Es könnte auch viel schlimmer sein.
Ich zelebriere also auch mal einfach nur, dass die Wäsche gewaschen ist und das Kind in der Früh gut in den Kindergarten kommt. Oder dass ich mal wieder Zeit für eine Badewanne habe. Oder dass ich mich einen Tag lang über nichts geärgert habe.
Dankbar sein, sich auf die Schulter klopfen, auch mal stolz sein. Das baut auf und zieht weitere Erfolgserlebnisse an.
Sich an den Erfolg gewöhnen
Um mich langfristig erfolgreich zu fühlen muss ich mich an den Erfolg gewöhnen. Ich muss ihn also in meinen Alltag integrieren, bis in allen Zellen angekommen ist: „Ich bin erfolgreich, in dem was ich mache!“.
Ich schreibe jetzt bewusst gewöhnen, denn es ist am Anfang vielleicht ungewohnt, schiebt mich aus der Komfortzone – mich und meinen Erfolg anzuerkennen.
Nach einiger Zeit, wenn ich mich an die kleinen Erfolge gewöhnt habe, habe ich dann Energie für größere Experimente. Ich habe mein ich-bin-erfolgreich-Barometer so gut gefüllt, dass ich mutiger werde und mir mehr zu traue. So kommen dann auch die großen Erfolge, ganz von alleine.
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Ein sehr schöner Beitrag – der daran erinnert, dass man ja eigentlich immer wieder Erfolge zu feiern hat. lg Melanie – http://www.honigperlen.at
Danke liebe Melanie, ja daran kann man sich nicht oft genug erinnern. Vor allem das Feiern, wie du schreibst, ist wichtig. LG Julia